Wie oft, habe ich mich als Kind im Religionsunterricht gefragt, "Wo ist eigentlich Gott genau?" und "Wo finde ich ihn?"
Jede Religion schreit "Hier bei uns findest du ihn" und so suchen wir und suchen und suchen, hören uns Vorträge, Predigten... an, lesen Schriften und Bücher, schnuppern in die unterschiedlichsten
Religionen hinein um herauszufinden wo Gott denn nun genau zu finden ist.
So viele Menschen locken uns und wollen uns von ihrem Glauben überzeugen.
Als ich ungefähr 12 Jahre alt war, da kamen die Zeugen Jehovas an unsere Tür, genau als ich alleine war und sagten mir, wenn ich sie nicht herein bitte, wird Gott mich bestrafen. So kamen die beiden - eine Frau und ein Mann - also herein und erzählten mir in der Küche vom Weltuntergang und dass Gottes Zorn über uns kommen wird. Von da an waren sie sehr geschickt darin, genau zu wissen, wann ich alleine zu Hause bin und kamen jede Woche wieder um mich nach meinen Sünden und meinem Glaubensbekenntnis zu erkundigen. Das ganze endete dann als ich meinem Opa Ted, davon berichtete und er sie mit Freuden erwartete, um sie anschließend mit den Worten, "Wenn ihr meine Enkeltochter noch einmal belästigt, dann werde ich zum Zorn Gottes!" und einem Besen davon jagte.
Schon damals habe ich mich gefragt, warum Gott immer mit Drohungen und Angst in Verbindung gebracht wird, wenn er doch die Liebe ist?! Warum wollen Menschen mir Gott aufzwingen? Wie kann ich ihn wahrhaftig lieben, wenn ich zu ihm gezwungen werde?
Vor einigen Jahren lief ich zu Fuß durch Hammerbrok in Hamburg und suchte die Autovermietung, da lief ich an einem Fenster vorbei, ein Plakat hing an der Innenseite, darauf stand "Hier wohnt Jesus". Ich lachte und ging weiter.
Auch wenn derjenige vielleicht eine andere Intension hatte, dieses Schild aufzuhängen, - das weiß ich nicht, da ich nicht mit ihm gesprochen habe,- ist es für mich heute garnicht mehr so lächerlich. Denn ganz gleich, ob wir einer Religion angehören oder woran auch immer wir glauben, der Kern eines jeden Glaubens liegt doch in der LIEBE und wo finden wir die Liebe? Bei uns selbst, denn dort sollten wir anfangen zu suchen! Nicht im Aussen sondern bei uns zu Hause, im Inneren.
Damit meine ich nicht die eingeschränkte Liebe zu einzelnen Personen, sondern die Liebe, die alles umfasst, alles mit einbezieht, aus der alles ist, war und sein wird. Denn ist es nicht so, dass wir alle nach dieser Liebe streben? Aber wo finden wir diese allumfassende Liebe? Wir können in hunderte Religionen eintreten, uns tausende Vorträge anhören auf unseren Wegen und überall suchen...oder, wir bleiben einfach stehen und lauschen tief in uns hinein.
Lausche in DICH hinein und suche die Liebe in DIR! Ob du nun Gott, Licht, Liebe oder was auch immer für Dich das Richtige ist, dazu sagst. Frage dich zuerst in einem stillen Moment, woran du glaubst und dann verbinde deinen Glauben mit dem Wort Liebe, lass diese Liebe immer größer werden und dann suche sie tief in dir und du wirst erkennen dass sie in dir ist und immer da war und immer da sein wird und wenn du diese Gewissheit in dir trägst, dann wirst du sie auch nach aussen tragen und es wird dir eine Erfüllung schenken, denn wenn wir diese Liebe bewusst in uns tragen, uns selbst wertschätzen und uns zugestehen, dass wir diese Liebe besitzen dürfen - denn oft meinen wir, wir hätten nicht das Recht dazu, - dann wird sie aus uns heraus ins unser Aussen strahlen und wir dürfen unser leuchten vergrößern, zu unserem Gegenüber tragen und dann werden wir das Wunder der allumfassenden Liebe erfahren. Im Innen und im Aussen..
Alles was ich Dir hier mitteile, sind meine Gedanken, meine Erkenntnisse und mein Glaube. Wenn ich Dich durch mein mitteilen, inspirieren kann, dann freue ich mich sehr. Wenn Du eine andere Erfahrung, eine andere Meinung hast, dann teile sie mir sehr gerne mit. Denn im Austausch miteinander können wir einander erfahren, vielleicht sogar ein Stück Weg miteinander gehen, uns bereichern, indem wir einander zuhören ohne uns etwas aufzuzwingen.
Denn ich muss sagen, nichts löst in mir so großen Unmut aus, wie das aufzwingen wollen, eines Glaubens. Glaube bedeutet für mich, BEGEGNUNG, LIEBE, DEMUT, FRIEDEN, FREUDE und so viel mehr was ich garnicht in Worte fassen kann und wenn ich all das wahrhaftig lebe, wie kann ich dann einen anderen Menschen für seinen Glaube oder Nicht-Glaube, verurteilen? Denn sind nicht genau dies, leider oft die Gründe für Konflikte und sogar Krieg? Wie kann man im Namen Gottes Krieg führen und seinen Mitmenschen schaden zufügen? Wie kann man seinem Gegenüber böse sein ohne den Wunsch, zu vergeben, in sich zu tragen? Was lasse ich denn dann in mich selbst hinein! Hass! Und die Liebe? Die Liebe wartet in uns, so lange, bis wir sie in uns finden und wahrhaftig erkennen und immer wenn wir bereit sind, sie wahrhaftig zu erkennen, wird sie jedem schlechten Gefühl in uns, ihre Kraft entgegensetzen, nicht wie ein Kampf, sondern wie eine Umwandlung, ein Erkennen, eine Transformation.
TIEF IN DIR WARTET DIESE LIEBE DARAUF, DASS DU SIE SUCHST UND FINDEST.
Danke für Deine Zeit, die Du mir gerade eben geschenkt hast, während Du meinen Text gelesen hast.
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