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Dem Schicksal ausgeliefert?

Was ist das Schicksal? Ist es ein einziger Weg, auf dem wir gehen müssen,  ob wir wollen oder nicht? Oder haben wir die Möglichkeit, unser Schicksal selbst zu bestimmen und zu verändern? 

 

Ein wunderbares Kinderbuch von Neal Donald Walsch, "Ich bin das Licht", beschreibt auf einfache und wunderschöne Art und Weise, wie sich unsere Seelen auf Erden verabreden, um einander zu helfen, die nötigen Erfahrungen erleben zu können. Das kleine Licht möchte lernen, was Vergebung ist, doch dort, wo alles im Licht ist, gibt es keinen Schatten, alle sind voller Liebe, und wo nur Liebe ist, gibt es nichts zu vergeben. Deshalb muss das Licht zur Erde hinab, denn ohne Dunkelheit können wir das Licht nicht erfahren, ohne Hass nicht wissen, was Liebe ist, ohne Krieg nicht erfahren, was Friede bedeutet. Ein anderes Licht entschließt sich zu helfen, indem es sein Licht in Dunkelheit verbirgt: "Ich werde Dir das Schlimmste antun, was Du Dir vorstellen kannst, damit Du lernen kannst zu verzeihen... Aber versprich mir, dass Du nicht vergisst, wer ich wirklich bin. Denn dann bin ich in der Dunkelheit verloren. Dann wirst auch Du verloren sein, weil Du nicht vergeben wirst, und ein weiteres Licht muss sich auf den Weg machen um uns beide zu retten." ...

 

Ich glaube fest daran, dass wir auf Erden einem gewissen Seelenplan folgen. Mit diesem Glauben, kann ich auch die schlimmsten Schicksalsschläge annehmen und begreifen, dass sie nichts als eine Erfahrung sind. Das ist nicht immer leicht, doch auch in der schlimmsten Stunde verschafft mir dieser Glaube wieder Mut. Denn auch auf die dunkelste Stunde folgt wieder Licht.

Was will das Schicksal? Was erwartet meine Seele? Dass ich mich in jeden Schicksalsschlag hineinfallen lasse, mich aufgebe oder ganz vergesse? Dass ich es hinnehme und sage, dass es eben so sei und ich es eh nicht ändern kann?

Nein! Denn unser Weg ist nicht einseitig und wir haben immer die Möglichkeit, unsere Wege zu verändern. Der freie Wille in uns schenkt uns so viele Möglichkeiten. Wir selbst entscheiden, wie wir mit den Erfahrungen, die uns gegeben werden, umgehen. Wir können daran zugrunde gehen oder daran wachsen. Wir können in jeder Situation das Positive sehen, also das Glas halbvoll sehen oder das Negative und das Glas als halb leer betrachten. Wir entscheiden selbst.

Denkt doch nur darüber nach: macht es eine schlimme Situation besser, wenn wir immer nur sagen, "ja das ist eine schlimme Situation!" Oder wäre es vielleicht selbst im schlimmsten Moment hilfreicher und wohltuender zu sagen, "ich werde das schaffen und daraus mit einer neuen Erfahrung hervorgehen."? 

 

Paramahansa Yogananda beschreibt das Leben als einen Film. Mal sind wir in einem Liebesfilm, mal in einem Drama, mal sind wir die Hauptdarsteller, mal Regisseur und mal sind wir Zuschauer. Ist der Film zu Ende, können wir darüber nachdenken, wie uns der Film gefallen hat und beim nächsten Mal können wir einen anderen Film auswählen. 

 

Lasst uns nicht nur Zuschauer in unserem Film sein, sondern lasst uns Darsteller und Regisseur sein! Wir haben es in der Hand, unser Schicksal anzunehmen und aus allem, was uns das Leben bereitet, Liebe zu schöpfen! Lasst uns lernen, auch in der größten Dunkelheit an das Licht zu glauben, denn nur wenn wir daran glauben, kann es geschehen und es "werde wieder Licht!" Dies ist keine naive Einstellung, sondern unsere Rettung, aus dem größten Dunkel wieder herauszufinden. Denn nur wir selbst können aufstehen und nach dem Licht suchen. Wenn wir in der Dunkelheit liegen bleiben und darauf warten, dass wir - ohne den Wunsch nach Änderung, ohne unser Zutun, ohne unseren eigenen Willen zum Licht hin zu wenden - einfach gerettet werden, dann können wir lange warten. Wir haben es in der eigenen Hand und diese kann ein anderer nur ergreifen, wenn wir bereit dafür sind. Ansonsten ziehen wir unser Gegenüber nur mit in unsere Dunkelheit hinein. Mein Schicksal ist verknüpft mit vielen anderen und dennoch kann nur ich allein mein Schicksal verändern. Und zwar durch meine bloße Vorstellung und die Entscheidung, ob ich nun ein halb volles oder ein halb leeres Glas vor mir stehen habe. 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Marie-Gabriele Massa (Freitag, 17 Juni 2022 09:09)

    Liebe Melanie, hab Dank für deine so tiefen Worte. Sie sind mir immer sehr, sehr hilfreich. Ob in diesem Text oder in deiner Begleitung in meinem Leben. Du führst mich immer wieder auf wunderbare Weise zu meinem Licht und hilfst mir, bei mir in meinem Licht zu sein und in mir ruhend Kraft zu tanken. Du machst solch eine wertvolle Arbeit. Das sei an dieser Stelle einfach nochmals gesagt. Ich bin dir unendlich dankbar. Auch Die viel Licht und Liebe, Marie- Gabriele